Falls der Kunde die Wahrheit sagt, ist seine Beschreibung, wie sich die ersten Probleme bemerkbar gemacht haben, wichtig. Erfahrung: Kunde:"Ich fahre viel Landstrasse.." Wirklichkeit: Im Messwertblock abgelegter Wert von durchschnittlichen Geschwindigkeit im Regenerierbetrieb = 8km/h. Weitere Erfahrung: "Nein, mit dem Filter habe ich nichts gemacht".. Wirklichkeit: Filtr wie zubetoniert mit einem grauen kristalisierendem Stoff, dazu auch Filter schon undicht (thermischer Keramikbruch - Endrohr stark verrusst). "Glauben ist gut, wissen ist besser."
Bemerkung: Manche ernsthafte Probleme mit DPF entstehen durch eine Tachomanipulierung. Die der Kunde aus der Regel nicht besonders gerne zugeben will. Der "km Ablauf" wird üblicherweise in mehreren Steuergeräten abgelegt. Läuft die Tachomanipulierung schief, geht es mit den Regenerierungen auch schief. Mit dieser Information arbeitet der Algorithmus für das Asche-Volumen im Filter. Wie ein Keramikbruch, leitet auch diese verfälschte km-Abgabe in der Berechnungsformel ein Chaos ein und man kann nur staunen, was mit DPF alles los ist.
1. Blick ins Endrohr: Endrohr rußfrei = DPF i.O., Endrohr schwarz = DPF mechanisch defekt, durchgebohrt oder entfernt.
2. Gegendruck im Leerlauf? (Bitte hier nur Druck messen, der berechnete Befüllungsstand in % wird nach ein paar Service-Eingriffen durchaus irrelevant und der Wert verrechnet sich massiv!)
3. Funktioniert noch der Oxidationskatalysator? Falls nicht, ist es ein grundsätzliches Problem mit Regenerierung, weil der DPF zu kalt bleibt.
4. Wird der DPF-Inhalt während der Werkstattregenerierung verbrannt? Falls nicht mal eine Temperatur über 650 °C den Filter nicht frei macht, beinhaltet der DPF ein nicht brennbares Material (Asche, Schwefel, chemische Zusätze usw.)
5. Steigt der Ölpegel über die max. Markierung? Falls ja, gelingt der Diesel von zu häufigen und zu lange dauernden Regenerierung-Nacheinspritzungen in den Ölkreis, was für den Motor lebensgefährlich ist.
Der "DPF-Beladungskoefizient" (egal, ob für Russ oder für Asche) ist ein vom Steuergerät berechnete, nicht realer Wert! Falls nur eine Variable von allen verfälscht ist, stemmt diese Angabe nicht mehr! Dies gilt auch, wenn mehrere Werkstattregenerierungen hinteinandner in kurzem Abstand durchgeführt werden.
Messwertblock "Differenzdruck über DPF": Stimmt, soweit der Differenzdrucksensor in Ordnug ist. Eine eventuelle Messbereich-Verschiebung kann durch einen Vergleich leicht festgestellt werden.
Ist das Endrohr nicht rußfrei, ist jegliche Differenzdruckmessung irrelevant, weil die mechanische Undichtigkeit (Keramikbruch, eingebohrtes Loch etc.) den Differenzdruck total verfälscht. Durch diese Verfälschung werden bei allen DPF-Berechnungen Fehler eingeschleppt, die die DPF Überwachung verwirren.
Bemerkung: Mit "schwarzem Endrohr" wird gemeint, dass das Endrohr wirklich von dicker Russ-Schicht beschlagen ist. Eine schwärzliche Verfärbung oder sehr feiner dünner Staub können nur Restspuren von einem mal überfülltem Filter sein, oder von Öl durch einen Turboladerschaden in der Vergangenheit. Man kann davon ausgehen, dass durch die Regenerierungstemperatur (700 °C) alle brenbarre Reste verbrannt werden, und wenn der Filter mechanisch i.O. ist, ist so gut wie kein Ruß am Endrohr feststellbar.
1. DPF leer oder Befüllungsgrad max. bis ca 15% :
- Zündung EIN: 0 - 3 mbar (bis zum nächsten offset, dann 0 mbar )
- Leerlauf (betriebswarm, AGR offen): 0 - 10 mbar (leichte Abweichung zwischen Differenzdrucksensor und Abgas-Absolutdruck)
- 1500/min.: 5 - 20 mbar
- 2000/min.: 15 - 35 mbar
Bemerkung: Es handelt sich um pauschale Richtwerte. Leichte Abweichungen zwischen Differenzdrucksensor und Abgas-Absolutdruck möglich.
2. Befüllungsgrad ca 40 - 60 % (Regenerierung nötig, könnte überwiegend nur Ruß sein, oder Asche - dann Austausch oder Reinigung nötig)
Zündung EIN: 0 - 3 mbar (bis zum nächsten offset, dann 0 mbar)
Leerlauf (betriebswarm, AGR offen): über 10 - 20 mbar (leichte Abweichung zwischen Differenzdrucksensor und Abgas-Absolutdruck)
1500/min.: über ca 50 - 80 mbar
2000/min.: über ca 150 mbar
- ob der DPF i.O. ist (kein Bruch z.B. nach einer risikoreichen Chemie-Reinigung)
- wie stark ist der Filter befüllt bzw. verstopft
- ob der Oxikat noch in einer guten Kondition ist (Russ-Brenner)
- wie hoch liegt der Asche-Bestand. Darüber informiert wieder dieser Fachartikel: DPF - FAP filtr částic (Wall Flow) - funkce a regenerace @
Ein Oxidationskatalysator arbeitet mit einer chemisch aktiven Edelmetallschicht, die in der Regenerierphase viel Wärme abgibt. Fehlt diese Wörme, oder ist ein von den Temperatursensoren im Abgassystem defekt, werden die eingesammelten Russpartikel nicht gesteuert verbrannt und bleiben im Filtr. Wie können wir die Oxidationsschicht überprüfen, zeigt unser Video.
- Messwerte anzeigen / - loggen - aufnehmen (Abgasdruck, Temperaturen im Abgassystem, Regenerierung-Status usw.)
- Aktivierung der erzwungenen (Werkstatt-) Regenerierung
- Anzeige der gefahrenen km-Strecke von der letzten Regenereirung
- Anzeige der Liste der zuletzt durchgeführten Regenerierungsvorgängen
- Vergleich und Bewertung der Relevanz von Ruß und Asche-Inhalt im DPF in "g" oder "ml".
Für den Filter selbst ist der Oszilloskop-Einsatz weniger relevant, weil die Entscheidungen vom Steuergerät viel intertessanter sind, aber für die Komponentenprüfung (Differenzsensor, Drosselklappe, EGR Ventil, Injektoren und für Hoch- sowie Niederdruck Messungen).
Eine sichere Methode für die Bewertung der aktuellen DPF Beladung ist sind die Druckmessungen am DDS (oder am einfachen Drucksensor) in drei abgestuften konstanten Drehzahlbereichen. Diese Werte bietet sogar der Messwertblock an und sind von den Berechnungsalgorithmen nicht beeinflusst.
Die Messbereiche sind:
Leerlauf, 2000U/min, 3000U/min, 4000U/min.
Diese Aufnahme stammt von einem Fahrzeug des VW Konzerns mit Motor 1,9 77kW - Motorcode "BLS", wo der Beladungskoefizient stabilisiert ca 15% betrug.
Die DDS -Sollwerte über dem DPF:
Leerlauf: 5,1mbar
2100 U/min: 20,4 mbar
3066 U/min: 61,2 mbar
4030 U/min: 104,5 mbar
Blaue Linie oben = Differenzdruck über DPF
Rote Linie unten = Beladungskoefizient des DPF
Die Graphik auf dieser Aufnahme zeigt, dass sich die Werte nach einer Zwangsregenerierung während eine 60 km langen Probefahrt stark unterscheiden. Während der Differenzdruck ziemlich stabil bleibt (gemessener Durchschnitt ca 7,2 mbar), steigt der berechnete Beladungskoefizient sehr dramatisch an (von 4,7% auf 19,3%).
Grüne Linie = DPF- Beladungskoefizient
Wie unlogisch und irreführend sich das Beladungskoefizient nach einer Zwangsregenerierung verhalten kann, zeigt diese Prüfung. Während einer über die Eigendiagnose einprogrammierten Zwangsregenerierung wurde eine ganz durchschnittliche Probefahrt durchgeführt (eine ca 35 km lange Strecke) hat sich das Beladungskoefizient unlogisch wie im Bild verhalten. Zuerst sank der Wert von ca 8,3% auf den 0% Wert wo er fast die ganze probefahrt geblieben war, dann steigte er von 0% auf 5,1% während nur 4km!
Grüne Kurve = DPF- Beladungskoefizient
Das Beladungskoefizient arbeitet grosszügig mit der Zeit und der dynamische Vewrlauf zeigt eher den Fahrbetrieb von der vorigen Fahrt als von der Aktuellen (Verspätung mindestens 1 bis 1,5 Stunden).
Die Grafik zeigt eine ca 8km lange Fahrt nach einem Kaltstart. Auch wenn das System den Russ in dieser Phase keinerlei abbbaut, zeigt die Grafik eben die verkehrte Tendenz und sinkt vom Wert 21,3% auf 15,4% der Beladung.
Bei mehreren Fahrzeugen wurde das Endrohr optisch kontrolliert (hier 64.000km auf dem Tacho) und bei den intakten war das Bild so sauber wie auf diesem Foto...)
Komentáře (10)
Sehr interesanter Artikel.
Zwei Fragen haben sich für mich ergeben
1.) Gibt es für eine Erste Aussage, Spannungswerte des DDS, die als "Gut" ( System arbeitet unauffällig / Werte Schlüssig) oder als "Beladen" - DPF ist Voll (Asche Einlagerung / nicht mehr regenerierbar) Gelten können. Für den Zustand "Voll /Asche Beladen" ist mir sofort der Wert 1,5 Volt eingefallen = Differenzdrucksignal zum MSG. Ich finde aber in meinen Aufzeichnungen die Quelle des Wertes nicht mehr. Ist dieser Wert Richtig und Aussagefähig oder habe ich einen Denkfehler.
2.) Wie / Wo ist das Scope angeschlossen für die Aufnahmen im Artikel
Danke
André Meinhart
1) Der Differenzdrucksensor arbeitet mit Masse und 5V Referenzspannung. Nach Zündung Ein erscheint an dem 3.Pin des Diff.DS-Steckers die Signalspannung, die von ca 0,5V. Sollte sich diese Spannung mit der Zeit erhöhen, speichert das Motorsteuergerät diese Messwertverschiebung als s.g. "Offset", der auch per Diagnoseschnittstelle bekannt gegeben wird. Dieser Offset geht jedoch nicht unendlich. Nach erreichen eines Schwellwertes kommt die Fehlermeldung an Differnzdrucksensor.
Toto je odpověď na komentář ( 1 )Damit wollte ich sagen, dass der Blick auf den Multimeter bei eingeschalteter Zündung nur 50% der Wahrheit sagt. Am besten liest man die Druckwerte in 3 - 4 Drehzahlbereichen ab. In diesem Fall war das Fahrzeug i.O. und die Beladung entsprach ca 15% Beladung.
2) In diesem Fall wurde anstatt Scope der VCDS von Ross-Tech (Eigendiagnoseprogramm für VW) verwendet (Werte schon in "mbar" umgerechnet).
Verwendet man Scope, misst man alle drei Pins gegen Batterie-Minuspol (0V; 5V; 0,5V). Wollte man präziser messen, dann ist die Signalspannung am MSG abzugreifen.
Hallo Diagnosespezis-seit wochen beschäftigt uns das Thema Russfilterregeneration-bisher lief alles ohne Probleme-Filter wurden mit Tester freigebrannt und alles OK-unwissend wurden dann alle vom Tester angegebenen Rücksetzungen vorgenommen und raus das Auto.Zunehmend häufen sich jetzt aber diese Fälle und irgend wann geht bestimmt mal was schief-dem wollen wir vorbeugen und wissen,wie denn überhaupt dieser ganze Vorgang der Überwachung funktioniert und wer sagt denn nun Filter regenerieren und was danach?
Toto je odpověď na komentář ( 2 )unser Wissenstand ist,das der Rechner genau weiß bei welcher Last der Motor laut Hersteller wieviel Ruß produziert-also bei moderater Fahrweise nur halbsoviel wie bei Vollast-und irgend wann sagt er dann jetzt müsste mall regeneriert werden-oder ist das Signal vom Differenzdrucksensor der Auslöser fürs einlaten der Regeneration-hatten heute einen T5 mit vollem Filter laut Lampe(auto lief im Notlauf)dIFFERENZDRUCK LAG ABER NUR BEI 0,03 BAR-kann der ja eigentlich nicht gewesen sein
und was ist mit der Aschemasse-ist das nicht auch nur ein berechneter Wert als Produkt der Verbrennung des Ruß
und wo bleibt eigentlich diese Asche
habt Ihr zu diesem ganzen Thema schon mal einen Beitrag veröffentlicht
wie verhält man sich denn eigentlich wenn AGR lange offen Stand
müssten denn bei einem vollen Filter nicht extem viele Sachen überprüft werden auch wenn der Fehlerspeicher leer ist(ich denke da nur an das leidige Thema Turbolader der ja leider kein Verschleissteil ist und eigentlich nie der Grund für seinen Ausfall ist)
Wir hätten dieses Thema gerne veröffentlicht wissen aber nicht wie man allgemeine Fragen ins Forum stellt
könnt Ihr uns bitte dabei helfen
Danke aus Berlin
Hätte jemand eine detailierte Beschreibung wann der neueste BMW X1 den DPF regeneriert? Ich meine die Bedingugen, nach welchen Abständen usw. Einiges habe ich auf BMW.PLANET gelesen, aber hier ist nicht alles beschrieben.
Danke vielmals!
Das Thema DPF ist sehr aktuell und es herrscht ein hoher Aufklärungsbedarf. Ihr Beitrag ist sehr aufschlussreich.
Gino Decoster
Gratulation zu dem informativen und umfassenden Beitrag zu dem DPF-System in Dieselfahrzeugen und deren Diagnose, besonders die Video-Teile sind für die meisten Leser sehr einprägsam. Bitte weiter so..., habe wieder sehr viel dazu gelernt.
Darf man den FCD-Beitrag an Kollegen weiterleiten, bzw. in anderen Portalen bei Problemen zu DPF-Fragen mit der Quellenangabe von WWW.FCD.EU verwenden?
Gruß an FCD.EU
Lieber Otto, danke für die Blumen. Zur Zeit drehen wir ein Video nach dem anderen und werden insgesamt 100 Systemvideos drehen und dann wollen senden wir parallel dazu auch einige duzend Diagnose-Story- Videos (eine unendliche Serie, so wie die interessanten Diagnosefälle von unseren 4.500 Diagnose-Kollegen kommen). Das erste Story-Video ist schon in tschechisch in der Vorbereitung, dann kommen die deutschen Versionen auf den Markt.
Toto je odpověď na komentář ( 6 )Weiterleiten können Sie die Videos in zwei Formen:
1) Wenn Sie jemandem einen Link auf dieses Video zuschicken, wird es auf einem anderen Portal nicht funktionieren (Zugangsrechte nur für FCD registrierten und zahlende FCD.eu-Leser). Also Sie können den Kollegen empfehlen, sich auf FCD.eu zu registrieren. Ist ja gar nicht so teuer - nur 0,33 € pro Tag.
2) Wenn sich eine Organisation als "Partner" bei uns meldet, gibt es Möglichkeit geschäftlich einen Kooperationsvertrag abzuschließen. Dann ist möglich, dass wir unsere Videos auch unter seiner Internet-Domäne ausstrahlen werden.
Ich hoffe Ihnen geholfen zu haben und nochmal Vielen Dank für ein erfreuliches Feedback.
Ihr FCD.eu team
Hallo Libor !
Hallo Gemeinde !
Wie sind die Erfahrungen mit der Überprüfung des Oxikats mit Föhn und "Kohlenwasserstoff"
Hab da ein Fahrzeug was nicht über 500°C aufheizen will ???
Kann es ev. am "Kohlenwasserstoff liegen oder ist der Kat am kaputtgehen ?
Danke Gruß aus dem Saarland
Hallo RJ
Toto je odpověď na komentář ( 8 )der CO gehalt ist dann wie hoch am Endrohr?
Geruss aus EN
Hallo Frank,
Toto je odpověď na komentář ( 8 )Am Kohlenwasserstoff könnte es kaum liegen, es sei den, es wäre mit Wasser verdünnt (Schnaps). Benzin kann weit über 800 °C erreichen, deswegen eher vorsichtig. 500 °C ist wenig (schon unter der Grenze, wo schon Probleme anfangen können = 570 °C).
Mit Spray (Kaltstarthilfe oder Bremsenreiniger) erreichst Du bei einem intakten innerhalb 6 bis 8 Sekunden 700 °C, wenn Du Sauerstoff-Überschuss gewährleistest (leichter Luftzug durch DPF).
Viertaktgruss aus Kosmonosy!